Pigmente
Was sind Pigmente?
Pigmente sind die farbgebenden Stoffe von Anstrichmitteln. Pigmente an sich können für Malerei oder Anstriche nicht allein verwendet werden, sie brauchen immer mindestens ein Bindemittel, um eine beständige Oberfläche und gute Haftung zu haben. Die einzige Ausnahme ist Kalk. Kalk ist Pigment und Bindemittel in einem. Pigmente sind normalerweise Pulver, die in einem Verdünnungsmittel oder Bindemittel vermischt werden. Der Unterschied zu Farbstoffen ist, dass sich Pigmente nicht auflösen, sondern nur vermischen. Nurdadurch kan ein Anstrichmittel deckend sein. Farbstoffe färben zwar, bleiben aber immer transparent und finden nur in der Textilfärbung Anwendung, nicht aber bei Anstrichmitteln. Einzige Ausnahme sind einige färbende Harze oder Beizen, die allerdings nur für Spezialartikel angewendet werden.
Erdpigmente
Die Erdpigmente gehören zu den ältesten bekannten Pigmenten überhaupt. Wie der Name schon sagt, sind es Erden, die in fienster Form natürlich vorkommen. Das Farbspektrum beschränkt sich auf einen Farbraum zwischen Gelb, Rot, Grün und Braun. Erdpigmente werden auch heute noch sehr viel verwendet. Ihre besonderen Eigenschaften sind extrem hohe Lichtbeständigkeit, günstiger Preis, gute chemikalienbeständigkeit und Alkalibeständigkeit. Aus diesem Grund können Erdpigmente auch sehr gut zum Abtönen von Kalk oder Silikatfarben mit einem sehr hohen PH-Wert verwendet werden. Beim Erhitzen von Erdpigmenten verändert sich der Farbton. [Ocker], der normalerweise einem gelbbraunen Farbton hat, wechselt zu einem Rotbraun. Umbra ist in natürlicher Form ein tiefer, warmer Braunton, der beim starken Erhitzen einen stark grünstichigen Farbton ergibt. Dieser Ton wird als Umbra gebrannt bezeichnet. Ein weiteres, sehr wichtiges Erdpigment ist Terra di Siena.
Mineralpigmente
Zur großen Gruppe der Mineralpigmente gehören in erster Linie die Oxidpigmente. Hierbei handelt es sich um Pigmente aus Eisenoxid, also Rost. Oxidpigmente haben Farben von gedecktem Gelb über Rot bis Schwarz. Andere Mineralpigmente bestehen aus anorganischen Verbindungen, meist Metallsalze oder -oxide. Mineralpigmente decken fast das komplette Spektrum der Farben ab. Leider sind einige interessante und hochwertige Pigmente aufgrund ihrer Giftigkeit im Hochbau verboten. Diese Pigmente sind beispielsweise Bleiweiß, Bleimennige, Cadmium-Pigmente oder Schweinfurter Grün (arsenhaltig). Mineralpigmente stammen auch oft aus der Natur, werden aber häufig auch künstlich hergestellt. Zu ihnen gehören auch die ganz wichtigen Weißpigmente, wie Titandioxid, Zinkweiß oder Lithopone. Mineralpigmente sind ebenfalls schon sehr lange bekannt und es werden immer noch neue Pigmente dieser anorganischen Verbindungen hergestellt.
organische Pigmente
Diese Pigmente sind die jüngste Gruppe der Pigmente. Diese Pigmente werden ausnahmslos synthetisch aus Kohlenwasserstoffen hergestellt und sind komplexe chemische Verbindungen. Da ihr Ausgangsstoff Erdölerzeugnisse sind, wurden diese Pigmente auch "Teerpigmente" genannt. Diese Bezeichnung hat aber nichts mit dem Farbton zu tun. Organische Pigmente lassen sich in allen erdenklichen Farben produzieren. Die bekanntesten organischen Pigmente sind Alizarin-Pigmente. Synthetische Pigmente haben aber auch große Nachteile. So sind sie sehr fein, wodurch sie keine hohe Deckkraft besitzen.